Erkrankungen der Maulhöhle und der Zähne sind die am häufigsten vorkommenden Leiden bei Hund und Katze. Ein Großteil der Hunde leidet an einer behandlungsbedürftigen Parodontitis. Bei Katzen dominieren so genannte resorptive Läsionen ("FORL").
Deswegen gehört zu einer kompletten Untersuchung Ihres Tieres - z.B. im Rahmen einer Impfung - auch immer der Blick in die Maulhöhle. Die sichtbaren Befunde sind häufig sehr diskret und leicht zu übersehen. Die Tatsache, dass Ihr Liebling ja noch frisst, bedeutet nicht, dass er oder sie keine Zahnschmerzen hat.
Die Erhebung eines kompletten Zahnstatus ist nur in Allgemeinanästhesie möglich, welche bei uns natürlich nach den modernsten Narkosestandards durchgeführt wird. Auch das Alter des Tieres ist in der Regel kein Grund ihm die notwendige Zahnbehandlung vorzuenthalten.
Für die Befunderhebung ist das Dentalröntgen unersetzlich, da viele Veränderung unterhalb des Zahnfleischrandes im Wurzelbereich zu finden sind. Hierfür stehen uns zwei spezielle, strahlungsarme dentale Röntgenstrahler und eine digitale Entwicklungseinheit zur Verfügung.
Neben der professionellen Zahnreinigung, zu der die Zahnsteinentfernung mithilfe von Ultraschall und die anschließende Glättung des Zahnschmelzes mit Polierpaste und Polierkelch gehört, führen wir auch Zahnextraktionen, Parodontalbehandlungen und die Entfernung von Tumoren in der Maulhöhle durch.
Um Zähne zu erhalten, haben wir die Möglichkeit, Wurzelbehandlungen und Zahnfüllungen von frakturierten Zähnen oder aber die Schienung von luxierten Zähnen durchzuführen. Hierbei kommen z.T. die gleichen Instrumente und Materialen wie in der Humanzahnmedizin zum Einsatz.
Bei Zahn- und Gebissfehlstellungen sind häufig sogar schon im Welpenalter Maßnahmen wie die Extraktion von Milchzähnen oder kieferorthopädische Eingriffe erforderlich, um späteren Problemen vorzubeugen. So kommt es z.B. relativ häufig zu einem Engstand der Eckzähne im Unterkiefer, was zur Verletzung des Gewebes im Oberkiefer und damit zu ständigen Schmerzen führen kann. Zur Korrektur verwenden wir verschiedene Methoden wie z.B. das Einsetzen einer kieferorthopädischen Apparatur mit einer schiefen Ebene im Oberkiefer, Dehnschrauben oder Bracketts und Gummiligaturen.
Neben Hund und Katze gehören natürlich auch die kleinen Heimtiere wie Kaninchen und Meerschweinchen zu unseren Zahnpatienten. Auch diese leiden häufig an Gebissfehlstellungen, übermäßigem (retrograden) Zahnwachstum und von den Zähnen ausgehenden Abszessen.